Der Titel «Story, story, die.» ist eine Anlehnung an ein Ausscheidungsspiel, bei dem die Spieler*innen im Kreis sitzen und gemeinsam eine Geschichte erzählen. Die Spielleitung kann zu jeder Zeit eingreifen und auf eine neue Person zeigen, die den Faden weiterspinnen muss. Wer zu langsam ist oder zögert, «stirbt» bzw. wird aus dem Spiel geworfen.

In seiner erfolgreichen interdisziplinären Produktion bringt Alan Lucien Øyen die Dynamik dieses Spiels auf die Bühne. Für den norwegischen Choreografen und Regisseur verbirgt sich dahinter eine grosse Metapher für das heutige Leben: Ständig müssen wir eine passende Geschichte bereithalten oder gar erfinden, um uns möglichst sympathisch zu präsentieren. Und das alles in einem wahnsinnig hohen Tempo, das uns insbesondere die sozialen Medien auferlegen. Der Druck, gemocht zu werden, lastet schwer auf unseren analogen und digitalen Schultern: Täglich gilt es, attraktive Inhalte zu generieren und zu teilen oder eben zu «sterben».

Mit selbstgeschriebenen Texten und Øyens bekannter filmischer Art wird in «Story, story, die.» das Verhältnis zwischen Lüge und Liebe thematisiert. Was tun wir, um gemocht zu werden?

Das Stück erforscht, wie wir Menschen unser tägliches Leben ständig neu arrangieren, um eine passende Geschichte zu kreieren. Dabei entlarvt es immer wieder, wie wir die Realität für andere inszenieren, uns aber selbst dabei belügen. Das Leben wird zum unablässigen Streben nach Anerkennung – eine schnell vergehende, «bedingte» Liebe, die von Erfolg und Glück abhängt.

Alan Lucien Øyen geht gemeinsam mit seiner Compagnie winter guests der Frage «Wem zeige ich was von mir?» nach und erschafft eine Welt, die das Publikum atemlos zurücklässt. Mit «Story, story, die.» ist Øyen zum ersten Mal in der Schweiz zu Gast.

Einfach gesagt: Auf der Bühne tanzen sieben Menschen. Manchmal sprechen und bewegen sie sich gleichzeitig. Im Stück geht es um das Thema Anerkennung. Es zeigt, was Menschen tun, um gemocht zu werden. Das Internet mit Instagram und Facebook spielt dabei eine grosse Rolle.

Info

Dauer: 90 Minuten, keine Pause
Gesprochene Sprache: Englisch, mit französischen oder deutschen Untertiteln (je nach Region). Untertitel
Altersempfehlung: 14+
Inhaltswarnungen: Stroboskopische Lichteffekte, lautes Knallen
Uraufführung: 25.5.2019, Dansens Hus Oslo
Weitere Infos: winterguests.com

Hora empfiehlt «Story, story, die.»: «Tanz mal anders – für Tanzkenner*innen und -neulinge»
Einführung Einführung in Chur und Zug

Credits

Choreografie: Alan Lucien Øyen
Performance: Alex Clair, Ioannis Yáya Logothethis, Pascal Marty, Adam McGaw, Evan Sagadencky, Kluane Peabody, Yi-Chi Lee. (Text und Choreografie wurden in enger Zusammenarbeit mit den Performer*innen entwickelt: Olivia Ancona, Zander Constant, Mai Lisa Guinoo, Pascal Marty, Lee Yuan Tu, Tom Weinberger, Cheng An Wu).
Probenleitung:
Azusa Seyama
Szenografie: Martin Flack
Kostüme:
Stine Sjøgren
Lichttechnik / Technische Leitung:
Christopher Sanders
Licht Design: Torkel Skjerven
Sound:
Terje Wessel Øverland und Gunnar Innvær
Tontechnik: Svein Sandvold
Bühnenmanagement: Danny Hones
Produktion / Tourmanagement: Isaïe Richard
Internationale Diffusion:
Menno Plukker Theatre Agent, Isaïe Richard und Magdalena Marszalek

Koproduktion: Dansens Hus, The Norwegian National Opera & Ballett, Julidans Festival Amsterdam
Gefördert durch:
Arts Council Norway
Mit Unterstützung von:
Orsolina28

Alan Lucien Øyen

Lucien Alan Øyen ist ein norwegischer Choreograf, Dramatiker und Regisseur. Er erhielt seine Ausbildung u.a. an der Kunsthochschule Oslo und tanzte anschliessend bei der Norwegian Company of Contemporary Dance, Carte Blanche und Amanda Miller. Seit zwanzig Jahren choreografiert Øyen sowohl eigene Stücke als auch Auftragswerke für internationale Compagnien. 2006 gründete er sein eigenes interdisziplinäre Ensemble winter guests, bestehend aus Schauspieler*innen, Tänzer*innen, Dramatiker*innen, Bühnenbildner*innen und Techniker*innen. Mit winter guests tourt Øyen weltweit und wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet. Wie kein anderer verschmilzt der vielseitige Künstler verschiedene Kunstformen ineinander und hat in den letzten Jahren eine unverwechselbare Handschrift entwickelt. Seine choreografische Sprache ist komplex und technisch sehr anspruchsvoll. Text trifft auf Bewegung, live gesprochen und von enormer Physikalität: Eine faszinierende Mischung, die das Publikum begeistert. Inspiriert von der Welt um ihn herum, verpackt Øyen Alltagsthemen, Referenzen aus der Popkultur und persönliche Erfahrungen in ergreifende Stücke, die unter die Haut gehen. Foto © Massimo Leardini

 

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